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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 294

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 294 und khne Schaffenslust seiner Bewohner nahm das Land auf allen Gebieten einen schnellen und hohen wirtschaftlichen Aufschwung. Whrend in den nrdlichen Staaten besonders Handel und Industrie sich immer reicher entwickelten, blhte in den sdlichen Staaten ein groartiges Plan tagen Wesen. Die Abschaffung der Sklaverei fhrte zu einer Lostrennung der sdlichen Staaten von den nrdlichen; denn während diese die Sklaven fr freie Brger erklrten, behaupteten die Besitzer der groen Plantagen, ohne Sklaven nicht fertig werden zu knnen. Ein Brgerkrieg, der zwischen den Nord- und Sdstaaten ausbrach, endigte mit der Unterwerfung der letztere,: und der Aufhebung der Sklaverei in der ganzen Union; im Jahre 1870 wurde den Negern auch das Stimmrecht zuerkannt. Die Union ist das Land der groen und gewagten Unternehmungen. Auf dem Gebiete der Landwirtschast, des Handels und der Industrie ist es mit Europa in einen gefhrlichen Wettbewerb getreten. Whrend es fr seine reichen natrlichen und knstlichen Erzeugnisse immer neue Absatzgebiete zu gewinnen bestrebt ist, sucht es nach dem Grundsatze Amerika den Amerikanern" (Monroe-Doktrin, so genannt nach dem Prsidenten Monroe, der diesen Grund-satz aufstellte) jeden auslndischen Einflu im eigenen Lande allmhlich ganz unmglich zu machen. $m Kriege mit Spanien (1898) wurden Kuba, Porto riko und die Philippinen mit der Union vereinigt; Kuba erklrte sich 1901 als freie Republik. d) Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges hatte sich die Republik Mexiko, die durch Lostrennung von Spanien entstanden war, in einen monarchischen Staat umgewandelt und den Erzherzog Maxi-milian von sterreich zum Kaiser erhalten; das neue Kaiserreich war durch Napoleon geschaffen und konnte nur durch ihn gehalten werden, was Frank-reich groe Kosten verursachte. Als nach Beendigung des Brgerkrieges die Union Napoleon ntigte, die franzsischen Truppen aus Amerika zurckzuziehen, gewannen die Republikaner in Mexiko die Oberhand. Der Kaiser-Maximilian wurde gefangen genommen, und Napoleon verhinderte es nicht, da er (1867) erschossen wurde. c) Mittel- und Sdamerika. In Mittel- und Sdamerika hatten sich mit der Zeit ebenfalls durch Lostreunuug vom Mutterlande mehrere grere und kleinere Republiken gebildet, die trotz der reichen Natur des Landes infolge der fortwhrenden Brgerkriege keinen oder nur einen geringen wirtschaftlichen Aufschwung nahmen. In Brasilien wurde im Jahre 1889 der Kaiser Pedro vertrieben; er begab sich nach Europa. Das Land wurde in eine Republik umgewandelt. Auch' hier bilden die stetigen Aufstnde ein Hindernis fr die ruhige Entwickelung des Landes. 2. 9tfielt, a) China. Unter den Lndern Asieus schaut das chinesische Reich auf eine lange und reiche Vergangenheit zurck, und schon frhzeitig standen seine Bewohner auf einer beachtenswerten Stufe der Kultur. Bereits im 16. Jahrhundert gelang es den Jesuiten, das Christentum dort einzu-fhren, doch hatten die Christen bei beut starken Fremdenha der Chinesen in blutigen Verfolgungen viel zu leiden.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 118

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 118 Trotz dieser Vorstellungen und der Warnung einsichtsvoller englischer Staatsmnner legte das Londoner Parlament auf verschiedene Waren einen Eingangszoll, beschrukte ihn aber spter durch die sogenannte Teeakte" aus die Einfuhr von Tee. Aber auch dies sahen die freiheitsliebenden Bewohner von Nordamerika als eine Verkrzung ihrer Rechte an, und als im Jahre 1773 drei ostindische Schiffe mit einer Ladung Tee in den Hafen von Boston einliefen, wurden sie erstrmt und 342 Kisten Tee unter dem Jubel des Volkes ins Meer geworfen: der Teesturm in Boston war der Anfang des Nordamerikanischen Freiheitskrieges. Der Kongre zu Philadelphia, auf dem die Vertreter smtlicher Kolonien erschienen, beschlo, den Handel mit England vollstndig abzubrechen und sich zum Kriege zu rsten. Whrend die Englnder durch Anwerbung fremder Truppen, die ihnen deutsche Fürsten (Braunschweig, Hessen, Hannover) aus der Zahl ihrer Landeskinder fr schndes Geld berlieen, um an ihren Hfen nach franzsischem Beispiel ein wollstiges Leben zu führen, ihr Heer zu verstrken suchten, sammelte George Washington, ein Pflanzer aus Virginien, der sich bereits frher als tchtiger Feldherr gezeigt hatte, eiu kleines Heer, bei dem Mut und Tapferkeit und hingebende Vaterlandsliebe den Mangel an kriegerischer Tchtigkeit ersetzten. Benjamin Franklin aus Boston, frher Buchdrucker, dann Schriftsteller, der Erfinder des Blitz-ableiters, schlo mit Frankreich ein Bndnis, dem Spanien und Holland beitraten. Nach manchem Wechsel des Kriegsglckes wurde das englische Heer von den Amerikanern und Franzosen umzingelt und samt seinem allzu khnen Feldherrn gefangen genommen. Im Frieden zu Versailles (1783) wurde die Unabhngigkeit der vereinigten Staaten von Nordamerika anerkannt und Georg Washington, der siegreiche Feldherr, zum ersten Prsidenten gewhlt. Das Beispiel der freiheitsliebenden Amerikaner und die Einrichtungen der neuen Nepublck blieben nicht ohne Rckwirkung auf die Verhltnisse und die politischen Bewegungen in Frankreich und auf die brigen Lnder Europas. Kulturzustnde im achtzehnten Jahrhundert. 1. Staatliche Verhltnisse. Der mittelalterliche Lehnsstaat war allmhlich fast berall geschwunden. An Stelle der Stnde, die mit dem Fürsten die Angelegenheiten des Landes berieten, war der Absolutismus getreten, den Ludwig Xiv. nach dem von ihm befolgten Staatsgrundsatze: L' Etat c'est moi!" begrndete. Friedrich der Groe, der den Grundsatz aufstellte: Le roi est le premier servifceur de ses peuples" verdrngte durch sein gewaltiges Vorbild die absolute Regierungsform und schuf die fogenannte aufgeklrte Abfolntie", die in ihrem Ursprnge aus eine damalige groe geistige Bewegung, die Aufklrung", zurckzufhren ist.

3. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 129

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
129 2iuf Wilhelm Iii. (16891702), den Hauptgegner Lud' wig Xiv. von Frankreich, folgte seine Schwgerin Anna. Nach ihrem Tode im Jahre 1714 whlte das Parlament, um die katholische Thronfolge von Jakobs Ii. Sohn zu vermeiden, den ganz entfernt mit den Stuarts verwandten protestantischen Kurfrsten Georg I. von Hannover zum König. Das Haus Hannover herrscht noch heute in England. Sm Jahre 1756 war aus einem Streit englischer und fran-zsischer Kolonisten ein siebenjhriger Kolonialkrieg entstanden, der wittern Pariser Frieden 1763 endigte. Frankreich verlor Kanada und alles Land bis zum Mississippi. Die Vereinigken Staaken von Nordamerika. In Nordamerika hatten sich 13 unter englischer Oberhoheit stehende Kolonialstaaten mit eingewanderter Bevlkerung gebildet Sie standen zwar unter einem englischen Statthalter, waren aber en englischen Gesetzen nicht unterworfen und wollten sich auch nicht vom englischen Parlament besteuern lassen, weil sie nicht darin ver-treten waren. Trotzdem versuchte England stets wieder Zlle und Abgaben zu erheben, so den Einfuhrzoll auf Tee. 1773 warfen die Kolonisten zu Boston eine wertvolle Teeladung ins Meer und gaben damit das Zeichen zum Abfall. Der nordamerikanifche Freiheitskrieg (17751883). Der Kongre zu Philadelphia, auf dem die Vertreter smtlicher Kolonien erschienen waren, beschlo, den Handel mit England ganz abzubrechen und zum Kriege zu rsten. Bereits 1776 erfolgte die Un-abhangigkeitserklrung der Vereinigten Staa-ten . Whrend Benjamin Franklin, der Erfinder des Blitzableiters, als Gesandter in Paris Frankreich als Verbnde-_9,emann' Ieete der zum Oberfeldherrn erwhlte Georg Washington in Nordamerika den Feldzug gegen die Englnder. Nach manchem Wechsel des Kriegsglcks wurde schlielich der grte Teil des englischen Heeres von den Amerikanern und den verbndeten Franzosen umzingelt und samt feinem allzu khnen Feldherrn qe= fangen genommen. Im Frieden zu Versailles (1783) wurde die Unabhngigkeit der Vereinigten Staaten von Nordamerika anerkannt. England hatte durch Eroberung franzsischen Gebietes in y*ert"ten ^ch schadlos gehalten und ganz Indien einer staatlichen Verwaltung unterstellt. Auerdem tat man den ersten Br. u. K., Leitfaden der Geschichte Iii.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 294

1861 - Münster : Coppenrath
294 alle Ausgänge besetzt und drängte die heranwogende Menge in den Saal zurück. Alsbald trat auch der Polizeilieutenant herein und schrieb den Namen eines jeden Anwesenden auf. Um vier Uhr war er hiermit fertig, und die Versammlung wurde entlassen, ohne daß man den Thäter ausgemittelt hatte. Man fand aber im Saale einen Dolch und zwei Pistolen. Die Waffenschmiede wurden befragt, ob sie dieselben kennten. Einer derselben erklärte, er habe die Pistolen an den Herrn von Ankarström verkauft. Sogleich wurde dieser nebst zwan- zig seiner Freunde eingczogcn. Er gestand sein Verbrechen ein und erhielt die verdiente Strafe. Drei Tage hinter ein- ander wurde er an den Pranger gestellt und mit Ruthen ge- peitscht, dann auf einem Karren zum Schaffet geführt und enthauptet. Die übrigen Mitverschworenen wurden für immer des Landes verwiesen. Ihnen allen folgten die Verwünschun- gen des entrüsteten Volkes, welches um seinen König wie um einen Vater trauerte. Gustav starb schon am zwölften Tage nach erhaltener Wunde (29. März 1792), und sein Sohn, Gustav Iv., wurde zum Könige ausgerufen. 64. Der nordamcrikanische Freiheitskrieg (1775—1783). Washington. — Frankl in. Kolonien in Nordamerika. — Der nördliche Theil von Ame- rika ward erst später von den Europäern angebaut. Bei der ersten Landung schien ihnen die ganze Gegend nur eine Wild- niß zu sein, mehr zum Aufenthalte der Thiere, als Menschen geeignet. Dichte, unermeßliche Urwälder, in denen wilde In- dianer nach den hier zahlreichen Pclzthicren jagten, und große Sümpfe schreckten die ersten Europäer von diesen rauhen Ge- genden zurück, in welchen sie nicht, wie an den schönen Küsten von Meriko und Peru, ihre Lüsternheit nach Gold und Silber befriedigen konnten. Die erste Entdeckung ward hier unter dem Könige von England, Heinrich Vil., gemacht. Dieser

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 295

1861 - Münster : Coppenrath
295 schickte den Venetianer Johann Cabot aus, welcher um das Jahr 1496 Neufundland entdeckte. In den dortigen Gewässern fand er außerordentlich viele Kabliaus (Stockfische), und von der Zeit an kamen jährlich mehrere englische Schiffe des Fischfanges wegen dahin. Weiter aber wurde diese Ent- deckung nicht benutzt. Erst unter der Königin Elisabeth, unter welcher die Schifffahrt der Engländer einen neuen Schwung erhielt, wurden nach und nach die Küstenländer angebaut, die jetzt zu dem Freistaate der „Vereinigten Staaten" gehören. Der Engländer Walter Naleigh war der erste, welcher hier im Jahre 1585 eine Kolonie gründete und sie zu Ehren seiner jungfräulichen Königin Virginien (Jungfrauenland) nannte. Dieses erste Beispiel fand bald Nachahmung. Zwar hatten die ersten Kolonisten viel zu leiden von den Anfällen der Wilden; allmälig aber gewannen diese die neuen Ansied- ler sogar lieb, weil sie ihnen nicht nur Pelzwerk, sondern auch Ländereien theuer abkauften. Von nun an kamen mit jedem Jahre Kolonisten, auch wohl von anderen Nationen, herüber, größ- tentheils junge unternehmungslustige Männer, die vor Unmuth ihr Vaterland verließen, um in dem neuen Erdtheile einen Zufluchtsort für kirchliche und bürgerliche Freiheit zu suchen. So entstanden allmälig die Kolonien: Virginien, Neu-Hamp- shire, Maffachusets, Nhodeisland, Connecticut, Neu-Jork, Neu-Jersey, Pennfilvanien, Delaware, Maryland, Georgien, Nord- und Süd-Karolina. Unter allen diesen blühete Penn- silvanien am schnellsten empor, wo der menschenfreundliche William Penn mit seltener Rechtlichkeit das ihm von der Krone gegebene Land noch einmal den Indianern abkaufte und die Stadt Philadelphia (Bruderliebe) anlegte, die jetzt eine der schönsten und reichsten Städte von Amerika ist. Alle Kolonisten aber, aus welchem Lande und von welcher Religion sie auch waren, erkannten die Engländer als die ur- sprünglichen Herren des Landes an und waren auch stets von England aus mit mütterlicher Sorgfalt gepflegt und gegen alle

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 298

1861 - Münster : Coppenrath
298 ohne auszuladen, nach England zurückkehren; und als der englische Gouverneur dieses nicht sogleich zugeben wollte, über- fiel ein Haufe verkleideter Bostoniancr die Schiffe und warf unter dem Jubel des Volkes 342 Kisten Thee (l 8,000 Pfund) in's Meer. Dieser Gewaltftreich war die Losung zum Kriege. Das englische Parlament faßte sofort, ungeachtet die beiden Minister Pitt und Burke das Recht der Amerikaner, sich selbst zu besteuern, vertheidigten und jede gewaltsame Maßregel wi- derriethen, mehrere harte Beschlüsse. Der Hafen von Boston wurde gesperrt, die Freiheitsbriefe mehrerer Provinzen ver- nichtet. Da traten am 5. September 1774 alle Provinzen in einen Congreß zu Philadelphia zusammen. Hier wurde jeder Bekehr mit dem Mutterlande abgebrochen, und der Be- schluß gefaßt, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Mit nie gesehenem Eifer begannen nun alle Provinzen die Rüstung. Als der englische General Gage den Versuch machte, mit bewaffneter Hand die Rüstung zu verhindern, kam es am 19. April 1775 bei Lerington, unweit Boston, zu einem hitzigen Gefechte, in welchem das erste Bürgerblut vergossen wurde. Noch wollte der Congreß keine Trennung vom Mut- terlande, sondern nur gleiches Recht mit demselben. Als aber England deutsche Truppen, besonders Hessen und Braunschwei- ger, in Sold nahm, um Nordamerika zu unterwerfen, da er- klärten sich die dreizehn vereinigten Provinzen für einen freien, unabhängigen Staat und stellten Washington an die Spitze ihrer Bewaffnung. Dieser, ein reicher Pflanzer in Vir- ginien, hatte schon im fiebenjährigen Kriege gegen Frankreich sein Feldherrentalent erprobt. Er war ein Mann von aner- kannter Einficht und Redlichkeit und lenkte mit seltener Um- sicht alle Anstalten der Vertheidigung. Vaterlandsliebe und die Noth selbst ersetzten bei seinen Truppen den Mangel an Kriegsübung und ließen alle Schwierigkeiten überwinden. Ent- weder Freiheit oder ehrenvoller Tod, falls ihnen jenes köstliche Geschenk vom Himmel nicht beschieden sei, war die Losung der kühnen Männer. Dagegen fochten ihre Feinde größtentheils

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 303

1861 - Münster : Coppenrath
303 Seit jenem Frieden hat der junge nordamerikanische Frei- staat so staunenswerthe Fortschritte sowohl in der Bevölkerung als auch im Wohlstände gemacht, als kein anderer Staat we- der im Alterthume noch in der neuern Zeit. Anfangs bestand er nur aus dreizehn Provinzen, jcyt zählt er schon ein und dreißig, und mit jedem Jahre wächst Wohlstand und Bevöl- kerung. Ein Generalcongreß, nach welchem jede einzelne Provinz ihre Abgeordneten schickt, beräth das Wohl des gan- zen Bundesstaates. Dieser Congreß besteht aus dem Senate und dem Hause der Repräsentanten oder Volksvertreter. Ein Präsident, der alle vier Jahre neu gewählt wird, steht an der Spitze und leitet die Geschäfte. Diese neue Verfassung wurde im Jahre 1787 zu Philadelphia gegründet, und Washington einstimmig zum ersten Präsidenten ernannt. Er bekleidete bis zum Jahre 1797 diesen Ehrenposten. Dann zog er sich, ein zweiter Cincinnatus, von dem Danke aller Guten begleitet, auf sein Landgut zurück, wo er 1799 starb. Zur Ehre dieses Freiheitshclden wurde auch die Stadt Washington gegrün- det und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates und zum Ver- sammlungsorte des Congresses erhoben.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 243

1840 - Münster : Coppenrath
— 243 — Küsten von Mexiko und Peru, ihre Lüsternheit nach Gold und Silber befriedigen konnten. Die erste Entdeckung ward hier unter dem Könige von England, Heinrich Vii., gemacht. Dieser schickte 1496 den Venetianer Johann Eabot aus, der Neufundland entdeckte. In den dortigen Gewässern fand er außerordentlich viele Stockfische, und von der Zeit an kamen jährlich mehre eng- lische Schiffe des Fischfanges wegen dahin. Weiter aber wurde diese Entdeckung nicht benutzt. Erst unter der Königin Elisabeth, unter welcher die Schiffahrt der Engländer einen neuen Schwung erhielt, wurden nach und nach die Küstenländer angebauet, die jetzt zu dem Freistaate der vereinigten Staaten gehören. Der Engländer Walther Ralph (sp. Reli) war der Erste, welcher ^hier im Jahre 1584 eine Kolonie gründete und sie zu Ehren seiner jungfräulichen Königin Virginien nannte.*) Dieses erste Beispiel fand bald Nachahmung. Zwar hatten die ersten Koloni- sten viel zu leiden von den Anfallen der Wilden, allmalig aber gewannen diese die neuen Ansiedler, welche ihnen nicht nur Pelz- werk, sondern auch Ländereien theuer abkauften, sogar lieb. Von nun an kamen mit jedem Jahre Kolonisten auch von anderen Nationen herüber, größtentheils unternehmende, freiheitsgesinnte Männer, die voll Unmuth über die Verfolgungen, welche sie in ihrer Heimath zu erleiden hatten, ausgewandert waren, um in dem neuen Erdtheile einen Zufluchtsort für kirchliche und bürger- liche Freiheit zu suchen. So entstanden allmalig die Kolonien: Virginien, Neuhampshire, Massachusets, Rhodeisland, Connecticut, Neu-York, Neu-Yersey, Pensilvanien, Dalaware, Maryland, Georgien, Nord- und Süd-Karolina. Unter allen diesen blühete Pensilvanien am schnellsten hervor, wo der menschenfreundliche William Penn mit seltener Rechtlichkeit das ihm von der Krone gegebene Land noch einmal den Indianern abkaufte und die Stadt Philadelphia (Bruderliebe) anlegte. Alle Kolonisten aber, aus welchem Lande und von welcher Religion sie auch waren, erkannten die Engländer als die ur- *) Siehe Seite 89. 16*

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 245

1840 - Münster : Coppenrath
— 245 — der Redner den edelen Tobten lange genug beklagt hatte, hieß es plötzlich, man verspüre noch einige Lebenszeichen an dem Todtge- . glaubten; und mit jubelndem Freudengeschrci und dem feierlichem Geläute aller Glocken ward der Wiedererstandene begrüßt. Der Sarg erhielt nun die neue Aufschrift: die wiederaufgelebte Freiheit! An anderen Orten kam es zu groben Gewaltthatig- keiten. Die Stempelverkaufer wurden mißhandelt, ihre Hauser geplündert, das Stempelpapier in's Feuer geworfen. Bei solcher Widersetzlichkeit fand das englische Parlament es für rathsamer, die Stempelacte im Jahre 1766 wieder aufzuheben; es behielt sich aber ausdrücklich das Besteuerungsrecht vor. Durch diesen ersten gelungenen Sieg wurde der widerstrebende Geist der Kolonisten noch mehr angefeuert. In Connecticut ging das Volk so weit, daß es die Aufhebungsacte öffentlich durch den Scharfrichter verbrennen ließ. — Ungeachtet dieser schwierigen Stimmung der Kolonisten erschien 1767 ein neuer Befehl des englischen Parlaments, gemäß welche, die Kolonisten für die Einfuhr von Thee, Glas, Papier rnb Bleiweiß eine kleine Ab- gabe bezahlen sollten. Auch dieser Befehl ward nicht besser wie der frühere ausgenommen. Die einzelnen Kolonien ließen ein Rundschreiben ergehen, in welchem sie sich einänder ernstlich er- mahnten, allen Handel mit dem Mutterlande einzustellen, um so der widerrechtlichen Steuer auszuweichen. Seitdem ruhete aller Handel, und das Parlament fand sich auf die wiederholten Klagen der englischen Kauflcute, die ihre aufgehauften Maaren nicht mehr absetzen konnten, im Jahre 1770 bewogen, alle Steuern zurück- zunehmen und .nur die auf den Thee zu lassen. Dazu sollte diese Steuer außerordentlich gering sein, für das Pfund Thee sollten nur drei Pence — etwa anderthalb Groschen — bezahlt werden. Es war klar, daß das Parlament aus dieser geringen Steuer keinen Vortheil ziehen konnte, sondern dadurch nur sein Besteuerungsrecht feststellen wollte; aber gerade das war auch der Grund, weshalb die Kolonisten dieser sogenannten Thee acte aus allen Kräften sich widttsetzten. Sie erklärten Jeden für ehrlos, der aus einem englischen Magazine seinen Thee beziehen würde,

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 246

1840 - Münster : Coppenrath
246 und kauften ihn lieber um einen weit höheren Preis von ihren Schleichhändlern, die ihn größtentheils aus Holland bezogen. Im December 1773 liefen in den Hafen von Boston drei englische mit Thee beladene Schiffe ein. Die Einwohner verlang- ten, die Schiffe sollten, ohne auszuladen, nach England zurück- kehren, und da der englische Gouverneur dieses nicht sogleich zu- geben wollte, überfiel ein Haufe verkleideter Bostonianer die Schiffe und warf unter dem Jubel des Volkes 342 Kisten Thee (18,000 Pfund) in's Meer. Dieser Gewaltstreich ward die Losung zum Krkge. Das englische Parlament faßte nämlich, ungeachtet die beiden Minister Pitt und Burke das Recht der Amerikaner, sich selbst zu besteuern, vertheidigten und jede gewalt- same Maßregel widerriethen, mehre harte Beschlüsse. Der Hafen von Boston wurde gesperrt- die Freiheitsbriefe mchrer Provinzen vernichtet. Allein die Freiheit der Amerikaner stand deutlicher in Aller Herzen, als in den alten Pergamentbriesen geschrieben. Am 5. September 1774 traten alle Provinzen in einen Congreß zu Philadelphia zusammen. Hier wurde jeder Verkehr mit dem Mutterlande abgebrochen und der Beschluß gefaßt, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Mit nie gesehenem Eifer begannen nun alle Provinzen die Rüstung. Als der englische General Gage den Versuch machte, mit bewaffneter Hand die Rüstung zu verhindern, kam es am 18. April 1775 bei Lex in ton un- weit Boston zu einem hitzigen Gefechte, in welchem das erste Bürgerblut vergossen wurde. Noch wollte der Congreß keine Trennung vom Mutterlande, sondern nur gleiches Recht mit dem- selben. Als aber England deutsche Truppen, besonders Hessen und Braunschweiger, in Sold nahm, um Nordamerika zu unter- werfen, da erklärten sich die dreizehn vereinigten Provinzen für einen unabhängigen Staat und stellten Washington (sp. Washingten) an die Spitze ihrer Bewaffnung. Dieser, ein reicher Pflanzer in Virginien, hatte schon im siebenjährigen Kriege gegen Frankreich fein Feldherrentalent erprobt. Er war ein Mann von anerkannter Redlichkeit und glühendem Freiheitssinne, der mit seltener Umsicht alle Anstalten der Vertheidigung lenkte. Va-
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